Wissend is the new sexy.

Autor: Tanja Wehr

Aus Tanjas Sudelbuch #1 Der Ärger mit dem neuen Nichtneuen.

Manchmal bekomme ich einen echten Rappel. Dann ist mein Hunger nach neuem Wissen oder einer Vertiefung irgendwelcher Fertigkeiten so groß, dass ich wie ein Tiger im Käfig umherstreife und mich auf nichts mehr konzentrieren kann.

Ich will was neues lernen, besser werden, gegen die Langeweile angehen, die sich breit macht und die mich wahnsinnig macht. Dann blättere ich virtuelle Angebote zu Fernstudiengängen durch, schaue mir die buchbaren Workshops an oder schaue stundenlang Buchempfehlungen durch. Immer auf der Suche nach dem neuen Etwas, was mich aus dem Sumpf der Langeweile holt bzw. mir Zerstreuung mit dem guten Gefühl der persönlichen Weiterentwicklung bietet.

Dummerweise reicht es manchmal auch einfach ein cooles vielversprechendes Buch zu bestellen. Das wandert dann auf den berühmten Tsundoku-Berg, der sich bei mir echt sehen lassen kann. Und da bleibt es dann, bis zum nächsten Rappel, würde man meinen. Aber weit gefehlt: Leider ist das Buch, wenn ich es einmal habe, auch ungelesen, ja nicht mehr neu und hilft nicht, beim nächsten Anflug von Neuwissensjapp. Selbst dann nicht, wenn es mit einem kleinen unsichtbaren Winker auf sich aufmerksam macht, also mir wieder in die Hände fällt. Das ist wirklich ziemlich bekloppt von mir. Kennst du das?

Was verbirgt sich hinter Greymatters?

Tanja Luise Marcus Kathe

Greymatters ist ein Blog den Luise, Marcus und Tanja ins Leben gerufen haben. Wir haben in Gesprächen und dem Austausch über die unterschiedlichsten Themen immer wieder festgestellt, dass es spannend ist zu hören, was die jeweils anderen zum gleichen Thema denken oder beobachten. Kurz nach dem Start ist dann noch Kathe dazu gestossen und komplettiert unser Autorenquartett perfekt. Und das ist deshalb besonders spannend, weil wir vier uns sehr gut verstehen, aber aus sehr unterschiedlichen Hintergründen an die Sache ran gehen.

Der Zauber des Universaldilettantismus

Oder warum ich viel lese und Generalisten mag.

Dilettantismus ist im deutschen ein eher negativ konnotiertes Wort, dabei ist es doch eigentlich ein ganz wunderbares Ding. Bei Wikipedia steht dazu:

„Ein Dilettant ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt. Als Amateur oder Laie übt er eine Sache, um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann.“

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