Mein heutiger Buchtipp Wonderlands. Die fantastischen Welten von Lewis Carroll, J.K. Rowling, Stephen King, J.R.R. Tolkien, Haruki Murakami u.v.a. Eine reich bebilderte Reise durch 3000 Jahre Literaturgeschichte von Laura Miller verbindet mehrere Leidenschaften miteinander. Ich liebe Übersichten und kurze Zusammenfassungen, ich liebe illustrierte Bücher und ich liebe Mythen, Legenden, Sci-Fi und fantastische Literatur, schon seit ich überhaupt lesen kann. Als ich zufällig auf das Buch gestoßen bin, war ich sofort hin und weg.
Worum geht es konkret: In dem Buch sammelt die Autorin alle möglichen fiktiven Geschichten zusammen und gibt
– eine kurze Übersicht über die Menschen, die es verfasst haben, so es denn bekannt ist.
– den Inhalt
– eine bzw. mehrere Illustrationen/Abbildungen zum Werk auf ungefähr 4 Seiten pro Buch.
Das Ganze ist chronologisch in fünf Kapitel sortiert und startet mit Alte Mythen und Legenden und beim Gilgamesch-Epos aus der Zeit um 1750 v.u.Z. und endet im letzten Kapitel im Computerzeitalter mit Neal Stephenson (dessen Barock Triologie bestimmt auch noch hier vorgestellt werden wird), Terry Pratchett und Jasper Fforde, dessen Bücher hier auch noch zur Sprache kommen und Salman Rushdie. Insgesamt werden 100 Werke vorgestellt.
In den dazwischen liegenden Kapitel Wissenschaft & Romantik, Das Goldene Zeitalter der Fantasy und Neue Weltordnung werden viele bekannte Werke und Autoren erwähnt: Asimov, Lovecraft, Twain, Wells, Conan Doyle, P.K. Dick, Tolkien, Le Guin, Adams, Swift, Orwell, Lewis und Verne um nur einige zu nennen. Es gibt aber auch Werke von denen ich noch nie gehört habe, die aber sofort auf meine „Zu – Lesen – Wunschliste“ gewandert sind. So etwas Die gleißende Welt von Margaret Cavendish aus dem Jahr 1666. Da gibt es eine Protagonistin, die am Nordpol in eine andere Welt kommt. Insgesamt ist es die Schöpferin des Buches eine faszinierende Persönlichkeit und gilt als erste weibliche SciFi Autorin. Und es waren für mich darüber hinaus noch einige weitere Werke erwähnt, von denen ich noch nie was gehört hatte.
Das Buch passte wunderbar zu einem Gespräch, das ich vor einigen Wochen mit einem Freund hatte, der Rollenspiel-Settings schreibt und auch als Romanautor tätig ist. Wir haben über unsere Ideen wirklich guter SciFi Literatur gesprochen. Hängt die Qualität in erster Linie von einer spannenden Story ab – ja auch. Meine Überlegung ging aber dahin, dass es doch eigentlich umso beeindruckender ist, wenn Menschen in einem vergangenen Zeitalter fernab von alltäglichen, vormals als unmöglich gedachten Szenarios, Dinge ersinnen, die einfach absolut fantastisch scheinen, aber irgendwie doch wieder vorstellbar sind. Vielleicht aber auch nur, weil es sie inzwischen gibt? Viele meiner Lieblingsautoren sind jedenfalls in dem Buch versammelt.
Ich bin ein Riesenfan von Jules Verne, weil das Ganze so durchdacht ist, auch was die Geschichten der Menschen betrifft und dabei auch noch gut und fesselnd geschrieben. Und Hallo, wie cool ist es Bitteschön, dass es 1865 da schon den Flug zum Mond gibt!!!
Tolkien, der alles bis ins kleinste entwickelt beeindruckt mich auch immer wieder aufs neue. Die Elben-Sprache, ernsthaft? Das hätte doch keiner gemerkt, wenn das einfach nur lustige Symbole gewesen werden, aber Tolkien hätte es gewusst und das wäre nicht gut gewesen. Bei der Matt Groening Serie Futurama ergeben alle Schriftstücke in Aliensprache auch einen Sinn, aber das nur am Rande.
Was fehlt? Ich hätte mir sehr gewünscht, dass eine Kurzgeschichte erwähnt wird: Sehr vom Hocker gehauen hat mich nämlich E.M. Foster, den ich vorher nur von der Romanvorlage für Zimmer mit Aussicht kannte. (Die Verfilmung hat mich nachhaltig begeistert. Maggie Smith, Helena Bonham-Carter, Daniel Day Lewis und Julian Sands. Sehr sehr schöne Schmonzette mit Gesellschaftskritik. Schaut es auf Englisch, wenn das sprachlich okay ist. Einfach wunderbar.) Aber zurück zur Kurzgeschichte. Sie heißt „Die Maschine steht still“. Ist schnell gelesen, bedenkt man aber dass sie 1909 veröffentlicht wurde und es über Internet, Voice over IP und KI geht … Extrem beeindruckend. Aber ich fand auch den Schwarm von Schätzing toll. Wo ja nur ein kleiner Prozentsatz erdacht und der Rest auf Fakten basiert. Und natürlich das von Walter Moers erdachte Zamonien-Universum mit seiner nicht enden wollenden Flut an Neuschöpfungen. Hach, es gibt halt so viele tolle Bücher.
Hast du ein Lieblingsbuch aus der Kategorie Sci-Fi oder Fantasy?
p.s. ich entschuldige mich für das Hin- und Hergehüpfe der Themen, aber ich bin so begeistert von dem Thema und wenn mir dazu was einfällt, was ich gerade schreibe, muss das irgendwie da noch mit rein und manchmal ist es dann etwas wild. Aber so sind Gespräche mit mir manchmal auch. Nur falls wir uns mal unterhalten werden, als kleine Vorwarnung.
Formalitäten
Das gebundene Buch – ich habe die deutsche Ausgabe hat 320 Seiten und kostet 28 Euro
Die englische Ausgabe liegt bei aktuell 26,88 €
5 von 5 Greymatter-Nüsschen.
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