Manchmal bekomme ich einen echten Rappel. Dann ist mein Hunger nach neuem Wissen oder einer Vertiefung irgendwelcher Fertigkeiten so groß, dass ich wie ein Tiger im Käfig umherstreife und mich auf nichts mehr konzentrieren kann.
Ich will was neues lernen, besser werden, gegen die Langeweile angehen, die sich breit macht und die mich wahnsinnig macht. Dann blättere ich virtuelle Angebote zu Fernstudiengängen durch, schaue mir die buchbaren Workshops an oder schaue stundenlang Buchempfehlungen durch. Immer auf der Suche nach dem neuen Etwas, was mich aus dem Sumpf der Langeweile holt bzw. mir Zerstreuung mit dem guten Gefühl der persönlichen Weiterentwicklung bietet.
Dummerweise reicht es manchmal auch einfach ein cooles vielversprechendes Buch zu bestellen. Das wandert dann auf den berühmten Tsundoku-Berg, der sich bei mir echt sehen lassen kann. Und da bleibt es dann, bis zum nächsten Rappel, würde man meinen. Aber weit gefehlt: Leider ist das Buch, wenn ich es einmal habe, auch ungelesen, ja nicht mehr neu und hilft nicht, beim nächsten Anflug von Neuwissensjapp. Selbst dann nicht, wenn es mit einem kleinen unsichtbaren Winker auf sich aufmerksam macht, also mir wieder in die Hände fällt. Das ist wirklich ziemlich bekloppt von mir. Kennst du das?