In den letzten beiden Wochen ging es ja viel um Zettelkästen und Ordnungssysteme – analog wie digital – wo wir unser Wissen sammeln, vernetzen und wiederfinden, ergänzen, erneut entdecken und bei Bedarf auch wieder heraus nehmen können. Was mich dazu gebracht mir mal wieder die Frage zu stellen: Bin ich mit meiner Methode zufrieden oder könnte ich da was ändern?
Hier die Antwort. Im Laufe vieler Jahre des Umgangs mit unterschiedlichstem Wissen, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es für mich nicht das EINE SYSTEM gibt, sondern, dass ich je nach Bedarf unterschiedliche Werkzeuge nutze. Das ist eine Entwicklung, die bereits zu Schulzeiten angefangen hat und inzwischen zumindest für den Moment abgeschlossen scheint. Also wie sieht das konkret aus?
Vorweg schicken muss ich, dass ich bestimmte Materialien nutze, weil ich ein Nerd bin, wenn es um Papier und ähnliches geht. Sobald da was Neues angepriesen wird bin ich die erste, die es sich kauft und ausprobiert. Ich versuche also im Folgenden meine Begeisterung für ein spezielles Material von der tatsächlichen Funktionalität zu trennen. Deswegen beschränke ich mich auf die Systeme, die ich tatsächlich nutze.
Fangen wir an mit Post-its. Ich liebe sie. Ich würde sie noch mehr lieben, wenn es sie in – aus meiner Sicht schöneren Farben geben würde, aber das ist ein anderes Thema. Aber außerdem stehe ich total auf Karteikarten und Notizbücher und digitale Pinnboards wie Trello etc. Das sind aber nun mal vier verschiedene Systeme, die ja alle toll sind, aber nicht unbedingt unaufwendig synchronisierbar. Daher habe ich festgestellt, dass es für mich nicht das eine für alles gibt, sondern für verschiedene Arten von Wissen und Infos verschiedene Methoden.
Ideensammlung
Früher hatte ich immer kleine A6 Notizbücher dabei in die ich alles reingeschrieben habe, was ich so an Ideen oder Gedanken hatte. Meistens war im Laufe eines Jahres ein solches Büchlein voll. Das ist im ersten Jahr noch okay, aber ab Jahr 4 wusste ich dann nicht mehr, wo was steht. Das war dann vergleichbar mit der alljährlichen Freude, wenn man den Weihnachtsbaumschmuck rauskramt und sich überraschenderweise freut, was da alles für coole Schätze ein Jahr lang geschlummert haben, die ich irgendwie vergessen hatte. Also musste ein neues System her. Angeregt durch die unfassbar kreative Künstlerin und Autorin Doro Ottermann (dorobot) habe ich vor einigen Jahren angefangen meine Ideen wieder in einem Karteikarten zu sammeln und Kategorien zu bilden, die für mich sinnvoll sind. So habe ich einige wenige Reiter, farbige Karteikarten (die Nerdsache) und finde tatsächlich meine Sachen wieder.
Wissen aneignen – Lernen
Notizbücher sind hier mein bevorzugtes Werkzeug, denn oftmals schreibe ich zu Beginn der Beschäftigung mit einem Thema erst mal alles handschriftlich auf, was ich dazu finden kann. Dieses Abschreiben hilft mir auch Informationen zu merken und zu verarbeiten und so komme ich schneller rein ins Thema.
Wissen vermitteln – Auf den Punkt bringen
Hier nehme ich meistens ein Blatt Papier oder ein spezielles Notizbuch für Sketchnotes, weil na ja, meine Firma heißt ja nicht umsonst Sketchnotelovers, das nun mal meine Methode ist, mit der ich Sachen auf den Punkt bringe. Und das mache ich, indem ich über alles was in dem Wissen aneigenen – Notizbuch steht, nochmal drüber scanne und die Sachen rausfiltere, die ich für wissenswert bzw. relevant halte.
Wissen sammeln – Themenspeicher
Hierfür nutze ich tatsächlich ein Trelloboard. Da habe ich zum Beispiel eins für meine Wissensbissen. Hier gibt es zahllose Kategorien – Meeresbewohner, Erfindungen, Persönlichkeiten, Architektur, Kunstgeschichte, Kurioses usw. und da packe ich, wenn ich auf etwas interessantes stoße, entweder sowas wie den Screenshot vom Wikipedia-Artikel, oder sonst eine Quelle hin, die ich gefunden habe. Das ist einfach ungefiltertes und manchmal vielleicht auch unkorrektes Wissen. Es dient aber eben nur als Themenspeicher. Wenn ich mich dann wirklich mit dem Thema beschäftigen will, beginnt die ernsthafte Recherche und die wandert dann in das Wissen-aneignen-Notizheft.
Wissen filtern und sortieren
So hier nun kommen meine geliebten Post-its zum Einsatz. Am liebsten die sehr kleinen
quadratischen. Darauf notiere ich, was ich so alles interessant finde und klebe sie auf ein A3 Blatt. Dann beginnt die wilde Sortiererei und auch das Weglassen. Übrigens nutze ich Post-its auch um meine ToDos mit Hilfe eines Kanban Boards zu organisieren.
Das ist mein System, dass irgendwie kompliziert klingt, aber von mir für mich ausgeklügelt wurde und daher einfach gut funktioniert. Wie machst du es? Hast du schon das perfekte System gefunden?
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