Warum man für seinen Job nicht brennen muss, darüber schreibt Volker Kitz in seinem gleichnamigen Buch das im Fischer-Verlag erschienen ist. Und nein, das ist keine Fibel für Low-Performer sondern „eine Streitschrift für mehr Ehrlichkeit und Freiheit im Arbeitsleben“.
Einen sehr großen Teil seiner Lebenszeit verbringt der Mensch bei der Arbeit. Bei uns in Deutschland schafft Arbeit auch einen Teil der Identität und stiftet so über den schlichten Erwerb hinaus auch einen Sinn. Nicht von ungefähr kommt der etwas stereotype Spruch, dass Menschen arbeiten um zu leben, aber die Deutschen leben, um zu arbeiten. Die berufliche Karriere ist, oder war zumindest, ein wichtiger Bestandteil des Lebens und der Lebensleistung eines Menschen.
Um Arbeit, Erwerb und Karriere ranken sich einige Ideale und Glaubenssätze. Diese hören sich zunächst gut an, lassen sich aber nicht für jeden überall und zu jeder Zeit realisieren. „Lebenslügen des Arbeitslebens“ nennt Volker Kitz das und nimmt auch sonst kein Blatt vor den Mund. Er nimmt sich die Bereiche Leidenschaft, Herausforderung, Gestalten, Sinn, Selbstverwirklichung, Wichtigkeit und Menschen vor und beschreibt diese Bereiche mit Anekdoten und Geschichten und verpasst damit den jeweiligen Gebieten ein neues Framing.
Schon im Klappentext warten einige zugleich lustige und provokative Fragen auf den Leser und geben einen Vorgeschmack, hier eine Auswahl:
Machen Sie Überstunden oder gute Arbeit?
Gibt es nur „nette Teams“? Wovon leben Idioten, wenn sie nirgendwo arbeiten?
Ist „Dienst gegen Vorschrift“ das Gegenteil von „Dienst nach Vorschrift“?
Kennen Sie leidenschaftliche Versager?
Es läuft darauf hinaus, dass es nicht unbedingt am Menschen liegt, wenn man bei der Arbeit keine Leidenschaft spürt. Und es ist auch nicht unbedingt die Schuld der Arbeit. Sondern, so Kitz, es liegt an den Lügen, die wir uns selbst über die Arbeit erzählen. Auf 86 schnell und leicht durchgelesenen Seiten wird erklärt, wieso wir besser und zufriedener arbeiten, wenn wir für unseren Job nicht (aus-)brennen. Wir werden dafür bezahlt, das wir eine gute Arbeit abliefern. Mit uns ist alles in Ordnung, wenn wir bei der Arbeit keine Leidenschaft spüren.
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