Wer aufgrund des Intros beim letzten Mal enttäuscht wurde, weil er keine Ideen zum Kochen bekommen hatte, der wird vielleicht hier fündig. Kochen für Geeks bietet allerdings – wie könnte es anders sein – einen etwas anderen Ansatz als übliche Kochbücher.

Wenn man in einem Kochbuch blättert, findet man normalerweise Rezepte. Benötigte Zutaten werden aufgelistet und dann wird in Schritten die Zubereitung derselben beschrieben. Am Ende steht nach den Mühen hoffentlich das gelungene Gericht zum Genuss bereit. Das Geek-Kochbuch zeigt eher die wissenschaftlichen Hintergründe des Kochens auf und beschreibt grundlegende Prinzipien, die zum Experimentieren und Ausprobieren anregen. Was auch durch den Untertitel “Inspiration & Innovation für die Küche” angedeutet wird.

Es fängt mit sehr grundsätzlichen Themen an, z.B. dass das Buch mit dem Mindset eines Hackers geschrieben ist. Man schaut sich beispielsweise die einzelnen Parameter sowie die dahinterliegenden Prinzipien an und überlegt dann, wie man diese zu seinem Vorteil ausnutzen kann. Also wie gelingt etwa ein Brot besonders gut, was muss ich mit dem Ofen machen, damit er diese Bedingungen reproduziert.

Weiter geht es dann mit Küchenausstattung und -organisation und Grundlegendes zu Schmecken, Aromen, Zutaten und Überlegungen zu Rezepten.

Erst dann kommt man dazu, sich das Kochen an sich anzusehen und definiert das Ganze über die Faktoren Zeit und Temperatur, also wie lange und wie heiß wird etwas gekocht. Beschrieben wird in diesem Zusammenhang beispielsweise die Maillard-Reaktion. Diese Reaktion läuft sehr häufig bei schmackhaften Produkten im Hintergrund ab, da sie für Menschen die Produkte genieß- und vor allem viel schmackhafter macht.

Nach einem Kapitel über das Backen, wo man sich beispielsweise um die ideale Zubereitung einer Pizza kümmert, kommen noch je ein Kapitel zur molekularen Küche und zur Hardware für die Küche, wie man also mit geeigneten Geräten und entsprechender Verfahrenstechnik das Kochen optimiert oder bestimmte Prozesse erst möglich macht.

Zu guter Letzt möchte ich noch erwähnen, dass es aber schon auch Rezepte gibt. Die Rezepte sind aber über das Buch etwas verteilt und stehen bei den jeweiligen Kapiteln wo die Zubereitung jeweils thematisch passt. Wenn man ein Rezept suchen sollte, macht man das am besten über das Inhaltsverzeichnis oder den Index. Die Rezepte sind meistens kurz gehalten und stellen oft erst die Grundlage für eigene Kreationen oder Menüs dar. Mit dem Buch wird also vor allem der Mensch glücklich, der es liebt, sich mit Nerd-Kram und Kochen zu beschäftigen. Diese beiden Themen sind in diesem Buch aufs vortrefflichste vereint! Daher erhält das Buch von mir fünf von fünf möglichen Greymatter-Nüsschen: 🌰️ 🌰️ 🌰️ 🌰️ 🌰️