Wer beim Sketchnote-Barcamp dabei war, erinnert sich vielleicht an den kleinen Krav Maga Aktivator und an EIER, NASE – NASE? Wer nicht dabei war fragt sich jetzt vielleicht, ob wir noch bei Sinnen sind…

Richtig so! Merkhilfen wie EIER, NASE – NASE funktionieren je besser, desto alberner sie sind. Als Selbstverteidigungs-Trainerin weiß ich, dass ich häufig nur diese EINE CHANCE habe, um bei einem Seminar den einmalig Teilnehmenden etwas für ihr Leben mitzugeben. Natürlich bleibt das Bewusstsein für brenzlige Situationen und eine gesenkte Hemmschwelle hängen – aber werden sich die Leute an die einzelnen gelernten Techniken erinnern, wenn sie 20 Jahre später überfallen werden? Vermutlich nicht. Aber EIER, NASE – NASE können sie abrufen. Ich muss an dieser Stelle nichtmal erklären, worum genau es geht, oder?

Merksätze können albern, unsinnig sein oder sich reimen. Ich persönlich murmele immer noch „Nie ohne Seife waschen“ für die Himmelsrichtungen, oder Zähle an den Fingerknöcheln ab, wieviele Tage ein Monat hat. Ich bin bei der Recherche über zahllose interessante und witzige Eselsbrücken gestolpert auf die ich hier zum Weiterlesen verweise.

Neben Merksätzen hilft es vielen, sich wesentliche Punkte eines Ablaufs immer wieder leise vorzusprechen: Das mag beim Trainieren etwa „Pluck-Knie-Links-Rechts-Schritt-kick-raus“ (Befreiung aus statischer Würgeattacke) sein, was im Berufsalltag eher Zahlen beim Übertragen einer Telefonnummer oder Namen eines wichtigen Kunden vor dem Chemistry-Meeting, vielleicht sogar die ganze Präsentation sein wird.

Daneben haben Analogien im Kinder- wie Erwachsen-Unterricht ihren festen Platz. So erinnern wir die Kinder daran, ihre „Wassermelone nicht zu vergessen“, was dazu führt, dass sie die Deckung hochnehmen (als würden sie eine imaginäre Melone halten) und bereit sind, wenn ich ihnen Kaugummi in die Haare schmiere oder die Nase klauen möchte (je älter sie sind, desto deutlicher machen wir natürlich, um welche eigentlichen Angriffe und Situationen es geht). Im Büro laufen wir zum Glück selten Gefahr, dass jemand uns etwas in die Haare schmiert, doch helfen griffige Mantras oder Erinnerungshilfen insbesondere in Stresssituationen wie Präsentationen, Pitches und Vorträgen: Zum Beispiel „Denk an den Blumentopf!“ oder schlicht „Blumentopf“ wenn man daran denken will, das Publikum anzuschauen und sich auf den Blickkontakt mit dem Kübel hinter den Zuhörenden konzentrieren möchte.

Wie merkt ihr euch kurzfristig Namen, Abläufe, oder Präsentationsinhalte? Nutzt ihr Mnemotechniken wie zum Beispiel die Loci-Methode? Welche Techniken helfen euch insbesondere in Stresssituationen? Schreibt es in die Kommentare! Wir haben noch so viele Themen und Techniken für euch.