Am 17. und 18. September 2021 fanden zum zweiten Mal die WissVibes statt. Das Barcamp zum Thema Wissenskultur. Aufgrund der Pandemie nicht in Präsenz sondern online, aber mit viel Raum zum Netzwerken und sich kennenlernen, für Austausch und Inspiration.

Was nimmst du mit,…

…Kathe? Was ich mitnehme ist das Glücksgefühl, bei etwas ganz Besonderem, etwas Einzigartigem dabei gewesen zu sein. Ich blicke meine Notizen bzw. Sketchnotes durch und weiß, dass ich noch ganz oft durchblättern und an immer wieder neuen Bildern und Wörtern hängenbleiben werde und weiter darauf herumdenken werde. Gemeinsam mit Luise, Marcus und Tanja, und vielleicht sogar gemeinsam mit dieser gerade entstehenden WissVibes-Bande. Diese Wissenscommunity, die ich am Freitag und Samstag erleben durfte, lebt wahrlich Wissenskultur! Jeder der Menschen aus ihrem und seinem einzigartigen Blickwinkel, aber wir alle zusammen mit dem Bestreben, unser Wissen auszutauschen und Wege zu finden Wissen als Großes Ganzes für Kollegen, Mitmenschen oder Peers greifbar zu machen. Wir sind da an etwas dran, und wir bleiben dran:)

…Luise? Als Erstes nehme ich ein breites Grinsen im Gesicht mit. Ich bin ganz beseelt von dem wohlwollenden und wertschätzenden Austausch, in dem unterschiedliche Blickwinkel sich verschränkten oder nebeneinander stehen durften. Wissen, Bildung und Lernen sind große Themen. In den von mir besuchten Sessions wurde mir deutlich: Bildung (mindestens in Form von gemachten Lernerfahrungen) bewegt Menschen.

Was ich spannend fand: nach Lernen zu fragen, wirft Menschen gedanklich in den institutionalisierten Rahmen der Schule. Lehrkräfte, Bewertungen und Leistungsansprüche wurden schnell thematisiert. Lösen sich Menschen langsam von dieser Verknüpfung, wird das Feld sehr breit. Manchmal reicht ein (etwas schüchtern) vorgeschlagenes Thema, das gerne weiterdiskutiert werden möchte. Wertearbeit, Lieblingsbücher, Persönlichkeitsentwicklung, Kompetenzen, Methoden und Tools werden angeregt diskutiert, dass alles gehört dazu. Wenn wir beginnen uns bewusst mit (unserem) Lernen und Wissen auseinander zu setzen, dann wird klar: Wissen ist überall. Lernen ist alltäglich.

Nach den Sessions und Impulsvorträgen geht der Austausch weiter. Bekannte und neue Gesichter (vor allem meins) glühen, wollen hier und dort noch mehr wissen, beitragen und teilen. Die Wissenskultur hat nicht nur Einfluss auf unsere Lernerfahrungen in der Schule, sondern auch wie wir Bücher lesen, uns in Arbeitskontexten und der Gesellschaft bewegen. Eigene (Lern-)Erfahrungen reflektieren, neue Impulse für die Gestaltung von Lernerfahrungen und eigentlich den Wunsch direkt in zwei Wochen das nächste Barcamp zu starten mit Anschluss-Sessions zu dem bisherigen Austausch, habe ich im Herzen. Und immer noch ein beflügeltes Grinsen im Gesicht.

…Marcus? Ich bin immmer wieder fasziniert, wie gut auch so ein digitales Format für ein Barcamp funktioniert. Man würde vielleicht meinen, dass ein digitales Treffen in seiner Abstraktheit auch nüchtern ist, aber das ist für mich ganz klar nicht der Fall. Sicher hat ein Realtreffen noch eine andere Qualität, aber auch ein digitales Barcamp ist für mich mehr als die Summe von Teilgeberinnen und Teilgebern. Ich fand es spannend, Menschen zu begegnen, denen ich sonst vielleicht nicht begegnet wäre. Dass man sich dann auch noch austauschen und von einander lernen und sich begegnen kann finde ich fantastisch. Daher freue ich mich, dass es in irgendeiner Form mit den WissVibes weitergeht.

…Tanja? Ich bin nach wie vor sehr überzeugt, dass das Format des Barcamps perfekt zu solch weiten Themen passt. Es gab so viele tolle Sessionvorschläge, dass – wie immer das Schlimmste daran – die Qual der Wahl herrschte. Vielen Dank an die tollen Sessionhosts.

Nicht ganz klassisch, ist es bei einem Barcamp vorher festgelegte Impulse zu haben, aber es war uns wichtig Menschen, die Wissen im täglichen Job anwenden, zu Wort kommen zu lassen. Es waren drei sehr unterschiedliche Anwendungsgebiete, aber ich fand gerade auch die Mischung sehr spannend und stimmig.

Meine Take aways:

  • Es gibt viele große und weite Themen, die in das Feld Wissen einfliessen: Werte, Haltung, Authentizität uvm. Die müssten eigentlich noch mal konkretisiert werden, um wirklich angewendet zu werden. Auf der Meta-Ebene bleibt das alles doch noch sehr vage.
  • Der Mensch macht den Unterschied, aber ist auch der schwierige Faktor. Individualisierung und Generalisierung passen da nicht zusammen. Zwei Megatrends des Zukunftsinstituts – neben Wissenskultur – sind ja Konnektivität und Individualisierung. Ich denke da gerade weiter drüber nach, wie man möglichst vielen Menschen Zugang zu Wissen ermöglicht und das bei größt möglicher Individualität.
  • Austausch auf Augenhöhe und direkt ist so wichtig, um sich selbst und das Thema zu entwickeln. Es braucht mehr Meetups mit kürzeren Zeitfenstern und mehr Raum für Netzwerke und Ideen-Sharing.
  • Für mich ergibt das ein Bild: Insgesamt ist es für mich ein riesiges Universum mit zahlreichen Planeten, um die widerum verschieden große und nahe Monde kreisen. Und es gibt auch Asteroidenschauer (Störungen) und Kometen (kurzzeitige Phänomene) die in dieser Welt auftauchen. Es gibt auch Aliens, die ich nicht verstehe und es gibt schwarze Löcher, die schwierig sind. Und es gibt Galaxien, die man schon ahnt, aber die noch lange nicht erreicht sind. Ich freu mich aber wie verrückt auf die Reise.

Und was hast du mitgenommen? Wir freuen uns über Kommentare.