Sommerpause! Auf dem Blog. Wir sammeln Ideen, schreiben Artikel und werkeln vor uns hin. Im September könnt ihr auf dem Blog wieder mit neuen Artikeln, Empfehlungen und Gedankensprüngen rechnen. Was wir in der Zeit machen? Unter anderem werden wir lesen. Was genau? Das verraten wir Euch heute mit unseren Sommer-Leselisten.
Newsletter polarisieren gefühlt immer sehr. Die einen hassen sie und halten sie für überflüssig, die anderen abonnieren nur dann Newsletter, wenn sie einen 10% Rabatt auf die erste Bestellung mit sich einher bringen und dann gibt es noch die, die viele abonniert haben aber gar nicht dazu kommen sie alle zu lesen, bis auf die zwei die wirklich toll sind und einen Mehrwert bieten und auf die man sich freut, wenn sie im Postfach erscheinen.
Genau so einen Newsletter wollen wir für euch bauen. Denn wir haben ständig noch eine Info oder einen Tipp, die noch geteilt werden sollte, die aber nirgends hin passen und zu wenig sind für einen eigenen Artikel. Was also tun mit den Fundstücken und Minischätzchen? Genau – wir schreiben einen Newsletter.
Zu den Formalitäten. Wir planen einen Newsletter pro Quartal und da dies hier ein kollektiver Blog ist, ist das natürlich auch ein kollektiver Newsletter. Soll heißen: Jede/r von uns teilt fünf Dinge mit Euch, die er oder sie teilenswert findet. Das kann eine Podcastfolge, ein Event oder ein Gedanke sein. Irgendwas, was im letzten Quartal bemerkenswert war. Daneben gibt es auch Ankündigungen für Events, die wir organisieren. Also, wenn du dich für die Frühen Eulen interessierst, findest du im Newsletter immer den Termin für die nächsten Eulen.
Abonnieren kannst du ihn hier und den ersten verschicken wir am Freitag 29.07. Nachmittag, damit du das sehr sonnig angekündigte Wochenende inspiriert und informiert beginnen kannst.
Ach ja und das ist kein Marketingtool, und das ist uns wichtig. Wir verkaufen dir nichts und es gibt auch keine versteckten Inhalte, die du nur dann bekommst, wenn du unsere vier Trillionen Euro teure Weiterbildung buchst und ein lebenslanges Abo abschließt. Du kannst den Newsletter jederzeit wieder kündigen.
Das Buch ist Anschluss-Literatur*. Gesehen hatte ich es schon im Buchhandel und die Haptik des Covers erinnerte mich an Alte Sorten von Ewald Arenz. Der Dumont Verlag hat da ein paar hübsche Bücher mit einer Leinwand-ähnlichen Struktur herausgegeben. Den Impuls das Buch zu lesen, hatte ich dann durch diese Rezensionen, die auf dem Rücken anderer Bücher stehen, dieses “Oh wow, ein besseres Buch habe ich niemals gelesen – Irgend eine berühmte Person oder Zeitschrift”. In diesem Fall stand dieser Kommentar auf der Internetseite zur Vorstellung des Buches “Offene See”, welches ich hier bereits vorgestellt habe und sehr mochte:
Ein intensiver und bewegender Roman, der an J. L. Carrs ›Ein Monat auf dem Land‹ denken lässt.« The Guardian
Also war ich neugierig, bestellte das Buch in der Lieblingsbuchhandlung und schmunzelte beim Abholen, weil ich das Buch ja schon mal in der Hand gehalten hatte.
„…then he joined the design world and discovered there was more fun to be had coloring outside the lines“
Ich glaube fast jeder Mensch erinnert sich an diesen Moment, wo wir von einer Lehrkraft oder anderen Schulkindern soetwas hören wie „das ist aber häßlich“ oder „was soll das denn bitte sein?“, diesen Klirsch-moment, in dem das unbeschwerte Zeichnen, Basteln und Bauen aufhört und sich dieser Glaubenssatz „ich bin nicht kreativ“ einschleicht, aufbaut und zur self-fullfilling phrophecy wird …aus Angst wieder beurteilt und für schlecht befunden zu werden landen die Liebingsstifte, Papier und Knetmasse in der Ecke und verstauben. Bis man dieses Buch liest.
Es ist ein ganz normaler Sonntag – ich lasse mich vom Frühstück auf die Couch treiben – telefoniere, daddele auf Instagram. Im Kopf gehe ich die nächste Woche durch und sortiere To Dos, nehme mir vor zu trainieren und ein bisschen mehr auf meine Ernährung zu achten, und wirklich effizient meine Projekte zu erledigen und weniger aufs Handy zu schauen, auch zeitig aufzustehen um schon morgens ein wenig zu stretchen. Vielleicht sogar ein wenig an dem Buch zu schreiben, was seit 5 Jahren in meinem Kopf ist. Fast Forward zu Montag: Der Wecker klingelt, und plötzlich finde ich meinen Plan total doof. Will lieber liegenbleiben und später stretchen. Am Ende hab ich dann doch im Bett schon 20 Minuten das Handy in der Hand und hab nicht gestretcht und hetze den Projekten hinterher, dabei multitaske ich und lasse mich von Anrufen und Mails ablenken und esse auf dem Weg zum nächsten Termin eine Packung Kekse statt dem gesunden Essen, dass mir gestern noch vorschwebte. Kennt das jemand? Was ist aus meinen Plänen geworden?
Ab und zu bekomme ich einen Rappel und dann will ich ausmisten und aufräumen. Ich habe definitiv zu viele Sachen. Ich horte Unmengen von Stiften, Notizbüchern, Bücher und vor allem Krimskrams. Also habe ich mich in der vergangenen Woche dran gemacht, das Chaos zu sichten und mich wirklich von allem zu trennen, was nicht überlebensnotwendig ist. So total Marie Kondo mäßig. Am Ende reichen ja 5 Bücher und ein Stift, sagt sie doch, oder?
In die Rolle des Kindes werden wir hineingeboren. Wir sind Töchter und Söhne von Anfang an. Die ersten Bindungspersonen sind die prägendsten und wichtigsten Menschen für eine lange Zeit unseres Lebens. Dabei wirken sich Lebenserfahrungen unserer Eltern auch auf uns aus, auch wenn wir diese selbst nicht miterlebt haben. Christiane Wünsche zeichnet in “Aber Töchter sind wir für immer” ein zartes Soziogramm einer Familie. Im Wechsel zwischen den verschiedenen Sichtweisen und einer allwissenden Erzählperspektive wird das feine Netz der Familiäre und soziale Dynamiken sichtbar.
Yoga fällt gerade aus. Also brauche ich etwas anderes zum Ausgleich meiner Schreibtischtätigkeit. Der Bruder meinte mal “Geh doch schwimmen, ist gut für den Rücken und schont die Gelenke”. Hört sich an wie eine Empfehlung für ältere Menschen. Ich bin dem Rat trotzdem eine Zeit lang gefolgt. Dann versandete die Gewohnheit in geschlossenen Schwimmbädern unter Corona. Jetzt fällt also Yoga aus und mir fiel wieder ein, dass ich eigentlich ganz gerne schwimmen ging.
Einer der Megatrends, die das Zukunftsinstitut benannt hat, ist Individualisierung. Auf der anderen Seite und auf den ersten Blick diametral, gibt es die immer stärker bewertete Wichtigkeit von Netzwerken. Was ist nun aber ein Individuum im Netzwerk? Da wir ja nicht von den Borg aus Star Trek assimiliert werden, kann der einzelne Mensch in jedem Netzwerk ein entscheidender Faktor sein. Meine Meinung. Und deswegen sind die beiden Trends keine sich gegenseitig ausschließende Angelegenheit, sondern vielmehr eine sich potentiell wechselseitig befruchtende Win-Win-Situation.
„Life should not be a journey to the grave with the intention of arriving safely in a pretty and well-preserved body, but rather to skid in broadside in a cloud of smoke, thoroughly used up, totally worn out, and loudly proclaiming ‚Wow! What a Ride!“
Hunter S. Thompson