2000 Frauen* wurden gefragt, was es bedeutet, eine Frau zu sein. 50 Interviews bzw. Teile davon wurden in 105 Minuten zusammengeschnitten und hinterlassen mich mit viel zum Grübeln und wenig zu sagen. Ich versuche trotzdem, euch ein bisschen mehr zu diesem wichtigen Film zu erzählen.
Autor: Katherina Buettner Seite 1 von 4
Ihr wisst ja, ich lerne gerne neue Dinge – und ich weiß, bei euch bin ich in guter Gesellschaft! Daher möchte ich euch meine Lieblings-Lern-App „Yo DGS“ empfehlen und einen kleinen Einblick in die Gebärdensprache geben, die genauso wie die Lautsprache immer im Wandel ist und sensibler wird.
Ich lese gerade Fränzi Kühnes „Was Männer nie gefragt werden“ und musste über die an sie oft gestellte Frage „Können Sie für andere Frauen ein Vorbild sein?“ viel nachdenken. Zeitgleich postete jemand in meiner Instagram-Bubble ein Video von einer weiblich gelesenen Person, die sagte „Frag einen Mann nach drei weiblichen Vorbildern, die er nicht persönlich kennt – viele können nichtmal eine Frau nennen!“… als wäre das eine „red Flag“ und ich fühlte mich ertappt… kann ICH drei weibliche Vorbilder nennen? Oder wenigstens eine egal welchen Geschlechts? Haben andere Menschen Vorbilder?
Lange hat mich ein Film nicht mehr so gepackt, lange habe ich keinen über zweistündigen Film mehr zu Ende gesehen (sonst schlafe ich ein sobald das Popcorn, auch das meiner NachbarInnen, leer ist), und hat mich mit so viel Staunen, Grübeln und Wärme im Herzen zurückgelassen.
Ich liebe es, wenn sich Trainingsprinzipien aufs Leben übertragen. Heute geht es um bewusstes und zielgerechtes (engl.: „intentional“) Trainieren und wie sich das vom Fitnessstudio (CrossFit-Box, Krav maga Gym oder Dojo) in den Berufsalltag oder auf eine beliebige Fähigkeit übertragen lässt… dazu muss ich ein wenig ausholen und den Unterschied zwischen trainieren (engl.: „Training“) und üben (engl.: „Practice“) etwas aufschlüsseln (unten habe ich ein Glossar angelegt).
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Dauerbeschallung
Ein ganz normaler Tag: Der Wecker klingelt, ich checke Mails und Social Media. Beim Zähneputzen und Kaffeekochen läuft der Nachrichten-Podcast (meine Version des Frühstücksfernsehens), dann ab an die Projekte (dabei läuft in der Regel Musik). Mittagspause? In Gesellschaft oder beim Lesen, Podcast oder YouTube (diesmal vielleicht nicht Nachrichten, sondern was Lehrreiches) …weiter an den Rechner, zum Training, zum Job, oder ins Gym Training geben (auf dem Weg gibts natürlich auch was auf die Ohren), danach zum späten Abendessen in Gesellschaft oder ne Folge Star Trek und ab ins Bett, lesen und dann Podcast zum Einschlafen. Ist noch jemand hier, der ständig Input hat (braucht/sucht) und so gut wie nie einfach aus dem Fenster schaut und den Gedanken freien lauf lässt (lassen kann/will)?
Der Affenzirkus in meinem Kopf
Ich jedenfalls halte das Nichtstun, ganz ohne Reize von außen, ganz ohne fokussiert oder im Flow zu arbeiten, nur schlecht aus. Das ist mir neulich aufgefallen, als es in Ben Bergerons’ Podcast Chasing Excellence um Meditation ging. Meditation soll viele Vorteile haben, den Geist stärken/formen, mentale Gesundheit bringen. Meinem Selbstoptimierungszwang unterlegen, habe ich diverse Apps und Youtubechannels zur Meditation getestet oder auch einfach einen Wecker auf 5 Minuten gestellt. Der Horror. Mit geführten Meditationen, die im Grunde immer eine Form von „Traumreise“ sind, kann ich nichts anfangen. Und wenn ich einfach nur meinen Gedanken i.e. einem lauten Gewusel aus vergangenen Gesprächen, aktuellen Projekten, und Ideen für die Zukunft freien lauf lasse, mache ich ja was falsch, oder? „So ein Mist!“, dachte ich immer, schmiss hin und widmete mich wieder irgendeiner Aktivität.
Jetzt weiß ich: Ich habe falsch und richtig gedacht. Richtig war, den Gedanken freien Lauf zu lassen. Falsch war, den Affenzirkus zu verurteilen.
Meditieren ist nicht das was ich dachte
Ben Bergeron sagt in dieser Folge (ab Minute 12:10) der Sinn der Meditation sei nicht Nichts zu denken, sondern sich den Gedanken bewusst zu werden, sich beim Denken zu beobachten, Gefühle völlig wertfrei zuzulassen und vorbeiziehen zu lassen. Bewusst zu merken, und auszuhalten, wenn zum Beispiel Frust, Genervtheit, vielleicht sogar Stress aufploppen, weil die Gedanken an einen ungeliebten Ort wandern. Wichtig sei, das alles aber einfach nur hinzunehmen, nachzufühlen, ohne Urteil aufzunehmen: „Ah, interessant, Thema x löst also Emotion y aus, okay“. Mit ein bisschen Routine wird der Affenzirkus also vielleicht immer leiser, sortierter… Das Ziel, laut Bergeron, sei ja nicht, ein besserer Meditierender zu werden (natürlich gebe es immer bessere und schlechtere Tage). Stark abgekürzt sagt er, könne man im besten Falle innehalten, wenn man im Alltag getriggert wird, es augenblicklich wahrnehmen und die Reiz-Reaktionskette unterbrechen.
Ich habe hier schon häufiger über Gewohnheiten aufbauen geschrieben – vielleicht gebe ich dem bewussten und wertfreien Nichtstun, dass ich jetzt Meditieren nennen darf und mein Selbstoptimierungsdrang befriedigt, noch mal ne Chance. Wer macht mit?
Bild von Saydung89 auf pixelpec
Neulich telefonierte ich mit meinem Bruder als es klingelte – nicht an der Tür, sein Handy klingelte in einem ihm unbekannten Ton – 2 mal, dann war es weg: Das, erklärte mir, war sein erster Anruf von Be my Eyes! – Einer Plattform bei der Sehende Blinden oder Sehbehinderten ihre Augen leihen können. Wiebitte was?
Ich gebe es zu: Will eine Person mit mir Trivial Pursuit spielen, bekomme ich Schweißausbrüche. Ich bin darin nicht gut, denn ich empfinde mein Allgemeinwissen als recht beschränkt. Nun Frage ich mich: Wer sagt eigentlich, was zum Allgemeinwissen gehört? Beziehungsweise: Welche Kriterien werden hier angesetzt?